Pfeil Startseite  Pfeil Veranstaltungen  Pfeil Archiv  Pfeil 22.07.2004

Betriebsprüfung des Finanzamtes
Donnerstag, 22. Juli 2004

Der Vorsitzende des MIT-Kreisverbandes Rhein-Neckar, Thomas Möller, freute sich, viele Teilnehmer an einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Wirtschaftsforum Sinsheim und dem Gewerbeverein Hilsbach in der Stadthalle Sinsheim begrüßen zu können. Es ging um das spannende Thema "Worauf Mittelständler sich bei Betriebsprüfungen des Finanzamtes einstellen sollten." Als Referenten konnten der Rechtsanwalt Dr. Thorsten Seeker und der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Dr. Kai Uwe Schroeder von der Sozietät Schroeder + Seeker in Sinsheim gewonnen werden.

Während im ersten Teil der Ausführungen die formalen Grundlagen vorgestellt wurden, ging es im zweiten Teil um Beispiele aus der Praxis. Die Häufigkeit von Betriebsprüfungen richtet sich in der Regel nach der Einstufung des Unternehmens in branchenabhängige Größenklassen. Es können aber auch aktuelle Anlässe zu Betriebsprüfungen führen, seien es Kontrollmitteilungen eines anderen Finanzamtes, größere Differenzen in Prüfungen früherer Jahre oder Auffälligkeiten in Steuererklärungen. Dabei können signifikante Abweichungen von branchenbezogenen Kennzahlen sowohl nach oben als auch nach unten Anlass zur Ursachenforschung geben. Plausibilitätsprüfungen können beim Einzelunternehmer, wenn also keine GmbH oder AG besteht, durchaus bis in den Bereich privater Lebensführung reichen. Was dieser nicht beantworten kann oder will, kann ihm zum Nachteil gereichen; denn der Betriebsprüfer beginnt dann zu schätzen.

Zu den Prüfungsaspekten gehören u.a.

- Umsatz- und Erlösprüfung
- "Lohnverprobung"
- Inventurbewertung und Bewertung halbfertiger Erzeugnisse
- Abgänge aus dem Anlagenverzeichnis
- Privateinlagen, Privatentnahmen
- Angemessenheit von Rückstellungen
- Private Kfz- und Telefonnutzung

Wenngleich Rechtsunsicherheiten im hochkomplizierten deutschen Steuersystem, dauernde Änderungen und ein weit gesteckter Ermessensspielraum der Betriebsprüfer dazu angetan waren, manchem Teilnehmer Angst vor der Betriebsprüfung einzuflößen, beruhigten die Referenten die Anwesenden, dass mit einem guten Steuerberater an der Seite alles nur halb so schlimm werde.
Hieran knüpfte Thomas Möller in seinem Schlusswort an, indem er sich von den zahlreichen Informationen und der dahinter sichtbar gewordenen Kompetenz beeindruckt zeigte. Es habe sicherlich keiner den heutigen Weg nach Sinsheim bereut. A.R.

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