Pfeil Startseite  Pfeil Veranstaltungen  Pfeil Archiv  Pfeil 25.11.2002

"Das war ein Schuss in den Ofen"
Montag, 25. November 2002

Zeit: 19.30 Uhr
Ort: Gasthaus "Welde-Stammhaus", Schwetzingen

Auch Oberbürgermeister Bernd Kappenstein, der dem Gespräch aufmerksam folgte, betonte die Wichtigkeit des gegenseitigen Austausches. Als führender Repräsentant bei der Sparkasse Heidelberg kritisierte er die Kreditprovision: "Wir hätten den Rat gegeben, das nicht zu tun, wenn man vorher mit uns geredet hätte. Das war ein Schuss in den Ofen und es ist gut, daß man dies zunächst zurückgenommen hat."

Kappenstein machte deutlich, daß die Entscheidung für die Kreditprovision ausschließlich Sache des Sparkassenvorstandes gewesen sei und, die Gewährträger nichts damit zu tun gehabt hätten. Dann betonte der OB die besondere Funktion von Sparkasse und Volksbank für die Wirtschaft einer Region.

Besonders für junge Unternehmer sei es wichtig, zu wissen, mit wem man es zu tun hat. Allerdings habe die Fusion mit der Sparkasse Heidelberg da für Schwetzingen einiges verändert.

Mit 4,5 Milliarden Euro Bilanzsumme gehöre das Institut zu den führenden in Baden Württemberg, ein Problem sei allerdings immer noch die Ertragslage, weil die Fusionen Lasten mitgebracht hätten, ob Schwetzingen, Wiesloch oder Neckargemünd.

Kappenstein sah im gegenwärtigen Deutschland nicht nur eine Wirtschafts- sondern auch eine Bankenkrise. Deshalb seien Vorsorge und größte Sorgfalt wichtig, zum Beispiel bei Kreditvergaben. Und dafür wiederum seien intensive Gespräche und der Austausch von Informationen eine große Voraussetzung.

Im Verlauf der munteren Diskussion war noch zu erfahren, daß die Zahl der Existenzgründer im Rhein?Neckar?Raum um 60 Prozent zurückgegangen ist. Bei der Sparkasse gab es heuer diesbezüglich 40 Anfragen, "und nur zehn konnten wir begleiten, trotz Unterstützungsangeboten." Genauso unerfreulich ist deren Erkenntnis, daß die wenigsten neuen Unternehmer auch das fünfte Jahr ihres Bestehens noch überleben.

"Leistungen müssen mehr gewürdigt und dürfen nicht bestraft werden," so ein Rat von OB Kappenstein am Ende der interessanten Veranstaltung. Hoffentlich kommt's bald mal so, denn keiner der Beteiligten wagte am Montag abend einen rosaroten Blick in die Zukunft, ja nicht mal einen zuversichtlichen. (koe)

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